Gilles Jobin & Tobias Staab
«COSMOGONY» &
«AUTONOMOUS AVATAR»
Labor, Tanz & Medien | Plattform, Workshop, Q&A
Der Symposiumsabend widmet sich der Frage, wie sich Tanz im Zusammenspiel mit digitalen Medien weiterentwickelt. Im Fokus stehen dabei die neuen Erzählformen, die durch den Einsatz moderner Technologien entstehen oder erweitert werden können.
Wir werden untersuchen, inwieweit digitale Medien dazu beitragen, Tanz nicht nur zugänglicher zu machen, sondern auch seine Vermittlung zu optimieren. Gleichzeitig soll erforscht werden, warum digitale Technologien für die Bühne – und insbesondere für den Tanz – eine wesentliche Rolle bei der Erweiterung des transdisziplinären Verständnisses spielen und welche neuen Perspektiven durch die Verschmelzung von Tanz und Technologie eröffnet werden.
Gilles Jobin
Gilles Jobin wird an diesem Abend seine Arbeit «COSMOGONY» mit LIVE Motion Capturing vorstellen. Cosmogony ist eine Live-Performance mit drei Tänzerinnen und Tänzern, deren Bewegungen im Studio der Gilles Jobin Company in Genf live aufgezeichnet und in Echtzeit gezeigt werden. Die Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer werden in Genf aufgezeichnet, in digitale «Bits» zerlegt und augenblicklich durch den Cyberspace geschickt, um als Avatare auf dem Bildschirm und in Echtzeit für ein Live-Publikum zu erscheinen, das Tausende von Kilometern vom Studio der Kompanie entfernt ist. Die Körper der Tänzerinnen und Tänzer und ihre Avatare sind wie Teilchen in einem Quantenzustand miteinander verschränkt und führen unheimliche Aktionen auf Distanz aus, wobei ihre Bewegungen augenblicklich in die ganze Welt teleportiert werden. Die Tänzer agieren als Puppenspieler ihrer eigenen Körper, animieren ihre Avatare in Echtzeit und komponieren die Kosmogonie einer Welt in der Schwebe. In einem kosmischen Raum oder im Herzen einer virtuellen Stadt brechen die sich bewegenden Körper der Tänzer zu den dröhnenden analogen Klängen der Schweizer Doom-Rock-Band Tar Pond aus den Gesetzen der Physik aus und bieten dem Publikum eine hypnotisierende Reise jenseits der Realität.
Tobias Staab
Tobias Staab und Nadja Sofie Eller erforschen in ihren Arbeiten das Wesen der Transformation sowie ihre sozialen und emotionalen Auswirkungen. Im Mittelpunkt ihrer Performances, Raum- und Video-Installationen steht der menschliche Körper an der Grenze zwischen materieller Präsenz und digitaler Repräsentation. Ausgangspunkt ist die physische Auseinandersetzung mit Tänzer:innen, mit denen ein Bewegungsvokabular entwickelt wird, das anschliessend digital umgesetzt wird. Die zwei Tänzer*innen sind Corey Scott-Gilbert und Dasniya Sommer. Die dabei entstehenden Bilder und Videos durchlaufen im Dialog mit Künstlicher Intelligenz wiederholt virtuelle Mutationen und schaffen einen unheimlichen Raum zwischen organischer Realität und algorithmischen Träumen. Im Tanzhaus Basel präsentieren sie Ausschnitte aus ihrer Tanz-Performance «AUTONOMOUS AVATAR» sowie aus ihren installativen Arbeiten. Die Performance, die ursprünglich für den Dome von Planetarien entwickelt wurde, untersucht das Verhältnis von Machine-Learning-Systemen zum menschlichen Körper. Corey Scott-Gilbert und Dasniya Sommer begegnen ihren physischen und digitalen Körpern. Dabei werden Fragen nach Subjektivität und Autonomie, Ritual und Verführung, Kontrolle und Hingabe verhandelt.
Über das LTM
Das Labor Tanz & Medien beschäftigt sich mit der Verbindung von Tanz und neuen Medien. Dazu gehören Augmented Reality, Motion Capturing, Mapping und komplexe Filmerzählungen. Das Labor Tanz & Medien zeigt, unterstützt und erforscht die Integration von Medien in den Tanz, um einen erweiterten Blick auf diese noch junge Kunstform zu bieten.
Vorstellungen
- Daten
- Sa. 23. Nov. 2024 [18:00–21:30]
- Ort
- Silo 1 und 2
- Sprache
- CH / DE
- Empfohlen ab
- 14+
- Eintritt
- 15
-
Rollstuhlgängig
Credits
- Unterstützt durch
- Verein Tanz Haus
- Bild-Credit
- Francesco Prandoni (Cosmogony @Meet Milano 2022)
- Tänzer*innen Tobias Staab
- Corey Scott-Gilbert & Dasniya Sommer